Etappe 7: Alta - Nordkap
Hinter Alta verlassen wir bald den Fjord um ins Fjell zu fahren. Hier beginnt die endlose Weite der Finnmark. Soweit das Auge reicht, nichts als Moos, Sümpfe und Seen. Die Berge lassen wir nun hinter uns, ab jetzt gibt es nur noch leichte Hügel rundherum. Rechts auf einem Hügel sichten wir eine kleine Rentierherde. Wenn man bedenkt, wir sind fast am Nordkap und das sind nun die ersten Rentiere. Elche haben wir noch keine gesehen. Die Natur ist beeindruckend. Wir sind jetzt etwa 4.400 km von zuhause weg und morgen erreichen wir das Nordkap. Wir könnten es heute noch schaffen, wollen es aber morgen mit hoffentlich besseren Wetter versuchen. Die kommende Nacht verbringen wir dann am Kap. Heute begnügen wir uns mit einem kleinen Parkplatz abseits der Straße.
09. August 2005 - Dienstag
Eine ruhige Nacht, bis morgens um 9:00 neben uns 2 Reisebusse halten. Die sind jedoch 10 min später wieder weg. In Skaidi gibt es an der Tankstelle eine Entsorgungsstation für Wohnmobile. Wir nutzen die Chance und leeren bzw. füllen unsere Tanks. Dann geht es weiter zum Porsangerfjord. Das gegenüberliegende Ufer ist kaum erkennbar, so breit ist der Fjord. Der Weg zum Nordkap führt weiter über die E69. Die Straße führt immer am Porsangerfjord entlang. Ab heute treffen wir ständig auf Rentiere. Sie stehen teils mitten auf der Straße. Am Ende des Festlands geht es durch einen Tunnel hinüber nach Mageroya. Der Tunnel ist 6,9 km lang und hat anfang ein Gefälle von 9-10 % und dann wieder eine Steigung gleicher Art. Er ist der längste Seetunnel der Welt.
Mageroya zeigt sich von ihrer besten Seite mit blauem Himmel und fantastischer Fernsicht. Hier auf der Insel gibt es noch mehr Rentiere. Die Fahrt über die Insel zieht sich endlos dahin. Am Ende der Straße dann die Zahlstation für das Nordkap, dann links auf den Parkplatz zu den anderen Wohnmobilen die dort bereits stehen. Wir haben wieder mal Glück, und bekommen einen schönen Platz vorne links in der ersten Reihe. Ankunft am Nordkap: 14:25 Uhr nach 4,600 km.
Nach einem Glas Sekt geht es nach vorne an den Nordkapfelsen mit der Weltkugel. Vor uns geht es steil hinab ins blaue Meer, das ruhig vor uns liegt. Das Nordkap Zentrum bietet neben einem großen Sourveniershop, dem nördlichsten Postamt Europas, Restaurants, auch einen tollen Film auf einer Panoramaleinwand über Mageroya. Der Film ist sehr beeindruckend, wir haben ihn uns natürlich 2x angesehen. Als Krönung sitzen wir abends vor unserem Wohnmobil und genießen den Sonnenuntergang. Wenn man bedenkt, daß die meisten Besucher hier nur Nebel vorfinden. Zu allem Überfluß gibt es noch einen schönen Regenbogen der sich nach kurzem Nieselregen in großem Bogen über die da stehenden Wohnmobile spannt. Sowas vergisst man nicht so schnell.
Zusammen mit einem Paar aus dem Harz sitzen wir lange draußen. Dann kommen noch 3 Norweger dazu, die von Sortland auf den Vesterålen stammen. Sie sind mit einem großen Dreiachser Wohnmobil unterwegs. Wir sitzen noch bis 2 Uhr morgens zusammen, später allerdings im Wohnmobil. Ein toller Abend. Nachdem wir festgestellt haben, daß wir annähernd die gleiche Strecke fahren haben wir uns mit den 3 Norwegern für den folgenden Abend wieder verabredet.