Etappe 4: Polarkreis - Lofoten
Bei der Weiterfahrt über das Fjell geht es hinab nach Rognan am Saltaldsfjord. Die Strecke am Fjord entlang bietet einige tolle Ausblicke und viele Tunnel, z.T. sehr dunkel. Hinter Fauske verlassen wir kurz den Fjord um kurz später am nächsten Fjord anzukommen. Wir zählen die Fjorde schon gar nicht mehr und merken uns auch nicht mehr jeden Namen. Immer wieder tolle Sicht und noch mehr Tunnel. Bis vor einigen Jahren war die E6 hier noch durch eine Fährverbindung unterbrochen. Dann wurde dieses gewaltige Tunnelprojekt umgesetzt.
Am Ende des Fjords folgt die Straße einem Flußlauf mit vielen Anglern und führt dann durch einen ca. 2 km langen Tunnel zu einem verträumten See, dem Kobbveitnet. An dessen Nordende liegt ein Campingplatz. Hier wollen wir den Abend und die Nacht verbringen. Es ist wunderbar ruhig hier aber auch kalt. Jetzt ist es bereits nach 23:00 Uhr und während ich diese Zeilen schreibe ist es immer noch hell. Wofür haben wir eigentlich Kerzen und Laternen mitgenommen?
Der kleine Campingplatz an dem See verspricht ruhige Nächte. Er liegt total verträumt zwischen den Bergen, ein Paradies für Angler. Boote lassen sich vor Ort mieten. Lediglich das Kraftwerk am gegenüberliegenden Ufer trübt die Idylle, fällt aber eigentlich nicht auf. Dafür gibt es hier fantastische ewig lange feine Sandstrände.
02. August 2005 - Dienstag
Morgens hängen die Wolken tief und es fröstelt etwas. Der Himmel gibt aber bald wieder blaue Flecken frei. Es klart langsam auf. Heute wollen wir auf die Lofoten. Die Fahrt geht vom Campingplatz steil hinauf mit 8% Steigung bis zum 4,5 km langen Kobbskordettunnel. Im Tunnel geht es langsam bergab, so daß unser Wagen einfach mit Tempo 80 dahin rollt. Auf der anderen Seite wieder ein Fjord. Die Straße führt an vielen Seen entlang. Bei Tommernset zweigt links der Steigentunnelenweg ab. Wir fahren geradeaus weiter bis nach Ulsvag.
Hier verlassen wir die E6 und biegen nach links auf die 81 ab in Richtung Skutvik. Die 37 km bis Skutvik sind sehr schön. Eine enge kurvenreiche Straße, die auf und ab vorbei an Bergen und Felsen führt. Skutvig selber ist nicht viel mehr als der Fährhafen. Dazu ein paar Geschäfte, mehr nicht. Wir reihen uns in die Reihe der bereits wartenden Fahrzeuge ein. Bereits 45 min später geht es auf die Fähre und ab geht es in Richtung Lofoten. Anfangs fährt die Fähre durch den Oksund hinaus auf den Vestfjord. Während der Fahrt haben wir eine tolle Sicht auf die Lofotenwand sowie die umliegenden Berge. Wir haben ruhige See und verbringen die Fahrt teils unter Deck in der Cafeteria und viel an Deck bei schönem sonnigen aber kalten Wetter.
Die Fähre macht einen Zwischenstop auf Skrova, einer kleinen Fischerinsel 30 min vor Svolvær. In Svolvær angekommen informieren wir uns über eine Fahrt zum Trollfjord, welche wir in den nächsten Tagen machen wollen. Heute verlassen wir den Ort und machen uns auf die Fahrt über die Inseln auf der Suche nach einem schönen Flecken für eine Pause. Dies ist jedoch nicht so einfach, da die Inseln anfangs stark bebaut sind seitlich der Straße.
Es geht über die Gimsoystraumenbrücke rüber nach Vestvagoya. Wir bleiben vorerst auf der E10. Oberhalb vom Borgfjord machen wir an einem Rastplatz unsere Mittagspause. Es ist bereits 16:30 . Etwas später biegen wir rechts ab von der Straße in Richtung Eggum. Die Straße führt fast durch das Wasser, nur von einer kleinen Steinmauer getrennt. Heute ist das Wasser ruhig. Wie mag es hier bei entsprechender Brandung aussehen? Eggum ist ein kleiner verträumter Ort mit bunten Häusern. Sonst ist hier nichts los. Hinter dem Ort gibt es eine alte Ruine aus dem letzen Krieg und dahinter zwischen dem Meer und einem ruhigem See einen Platz an dem man wildcampen darf. Vorne am Gatter steht eine Box in der wirft man seine 20 NOK ein.
Wir haben einen Platz mit freiem Blick auf das Meer, eingerahmt zwischen einem Schweden und einem Spanier. Hinter uns noch ein Italiener sowie ein Deutsch/Norweger mit Schlittenhunden. Während ich diese Zeilen schreibe, ist es 21:45 und die Sonne steht noch hoch über dem Meer. Ob sie heute überhaupt noch untergeht?