Etappe 12: Neiden - Inari

16. August 2005 - Dienstag

Grenzübergang bei Neiden

Heute verlassen wir Norwegen. Wir haben dieses Land lieben gelernt und werden mit Sicherheit wiederkommen. Besonders der Norden hat uns in seinen einsamen Bann gezogen. Von Neiden sind es nur 9 km bis zur finnischen Grenze. Die EU Außengrenze ist hier durch einen einfachen Zaun gesichert. Die Straße ist lediglich durch ein Weidegitter unterbrochen. Die Abstände sind jedoch etwas weiter als üblich. Links davon gibt es noch einen Holzübergang über den Zaun. Sonst ist hier nichts, kein Grenzgebäude. Auf finnischer Seite sieht man noch eine Videokamera, die auf den Grenzübergang gerichtet ist. Irgendwo in Finnland sitzt also jemand und schaut mehr oder weniger oft auf ein Kamerabild dieses Grenzübergangs. Diese Grenze ist aber gleichzeitig auch eine Zeitgrenze. In Finnland gilt nicht die MEZ, hier ist es 1 Stunde später. Der kurze Weg über die Grenze dauert dadurch 1 Stunde. Also nicht vergessen die Uhr umzustellen.

Inari

Wenige Kilometer weiter gibt es ein paar Häuser. Genauer gesagt sind es 2 Tankstellen mit jeweils einem Supermarkt. Die folgenden Orte auf der Strecke durch das Inarigebiet sind auch nicht größer. Es sind eher zufällige Häuseransammlungen. Die Straße führt von jetzt an nur noch durch dichten Wald. Der Inari ist nur schlecht von der Straße erreichbar. Die Küstenlinie ist total verästelt und der See nicht sichtbar. In Sevettijävrvi gibt es eine schöne orthodoxe Kirche, diw wir besichtigen wollen. Sogleich kommt eine Frau aus dem Nachbargebäude und schließt die Kirche für uns auf. Sie versteht zwar kein Wort von uns, gibt uns aber einen Zettel mit englischen Hinweisen. Alles sehr schön und sehr freundlich. Wir merken sehr schnell, dass finnisch eine total andere Sprache ist, nicht mit unserer vergleichbar. Aber darauf waren wir ja vorbereitet. Der Rest von dem Ort ist nicht auffindbar. Laut unserer Karte muss hier jedoch noch einiges mehr sein. Alles ist im Wald versteckt.

Inari

Auf einmal steht ein kleiner Polarfuchs vor uns auf der Straße. Er ist total erschrocken. Wahrscheinlich hat er noch nicht viele Autos gesehen und wusste nun nicht was er machen soll. Kurz hinter Partakko liegt der Campingplatz von Hiltajoki. Die Plätze hier sind eher für Hüttenurlauber ausgelegt. Vielleicht noch ein paar Zelte, aber Camper wie wir kommen hier eher selten vorbei. Wir fahren weiter bis zum Ort Inari.

Camping Inari

Am Südende von Inari gibt es 2 Campingplätze. Wir entscheiden uns für den ersten Platz, der näher am Ort liegt. Zum einen wollen wir heute noch zu Fuß nach Inari und außerdem ist es ein sehr schöner Platz der uns gut gefällt. Für 20 EUR gibt es hier alles inklusive Strom und warmen Duschen. Die Sauna haben wir leider nicht genutzt. Da hätten wir früher reservieren müssen. Hier gibt es viele Hütten in verschiedenen Kategoriern zu mieten, teilweise mit eigener Sauna. Wir haben uns die beiden Top Hütten angesehen. Absolut komfortabel mit Kamin und Top Einrichtung, natürlich auch mit eigener Sauna. Sie liegen direkt vorne am See und kosten etwa 90 EUR die Nacht. Da kommen wir gerne mal wieder her, vielleicht auch im Winter.

Flughafen Inari

In Inari gibt es gut sortierte Sourveniergeschäfte, die auch preiswert sind. Wir kaufen einige Artikel vom Fleeceshirt über Finnenmesser bis zum Rentierfleich in der Dose. Neben dem Flughafen, einem einfachen Bootsanleger mit Wasserflugzeug, gibt es eine Reiseagentur. Der Besitzer ist Österreicher, er verkauft als Besonderheit finnische Euro Münzen. Hier bekommt man sie zu einem guten Preis, Sammler also unbedingt vorbeischauen. Gebrauchte Münzen kann man sogar kostenlos tauschen.

17. August 2005 - Mittwoch

Heute besuchen wir das SIIDA Museum am nördlichen Stadtrand von Inari. Ein moderner Komplex, in dem man sich locker einen ganzen Tag aufhalten kann. Die Welt der Samen und ihre Geschichte wird hier sehr anschaulich erklärt. Wir haben leider nur knapp 3 Stunden Zeit, da im Anschluß unser Boot für die Inari Rundfahrt ablegt. Neben dem Musuem gibt es noch ein großes Freilichmuseum mit vielen verschiedenen Gebäuden. Inari ist eines der ältesten Siedlungsgebiete der Samen. Mittags essen wir für nur 8,50 EUR im Museumsrestaurant. Es gibt ein komplettes Menue mit Salat, Fischgericht, Saft, Kuchen und Kaffee.

SAMPLER SAMPLER SAMPLER SAMPLER SAMPLER

Um 14:00 legt die M/S Inari gegenüber vom Museum hinter dem Souveniourshop ab. Die Fahrt geht nach Ukonkivi, der heiligen Insel der Samen. Früher durfte die Insel nur von Männern betreten werden, das hat sich heute geändert. Die Fahrt bis zur Insel dauert 50 min. Der Aufenthalt auf der Insel beträgt 20 min, also genug Zeit um ein paar Fotos zu machen. Dann geht es wieder zurück, weitere 50 min. diesmal mehr an der Küste entlang. Wenn man sich die Karte vom Inari ansieht, stellt man fest, daß man sich lediglich auf einem kleinen Zipfel am Südende bewegt hat. Das gesamte Ausmaß des Sees ist damit überhaupt nicht erkennbar. Aber es ist auf jeden Fall beeindruckend. Kosten: 13 Eur pro Person.