Etappe 11: Jacobself - Neiden

15. August 2005 - Montag

Jacobself

Die letzte Nacht hat es wieder viel geregnet. Solange es morgens immer wieder schön ist, kann es ruhig regnen. Aus einem Bad in der Barentsee wird es dadurch jedoch nichts. Das Wasser ist viel zu kalt. Wir fahren die holprige Strecke entlang der Grenze zurück und dann weiter nach Kirkenes. Den Ort kann man vergessen, einfach häßlich. Man sollte ihn wirklich meiden, es sei denn man will auf einem der Hurtigrouten Schiffe mitfahren.

Von Kirkenes geht es nach Süden ins Pasvik Tal hinein. Das Tal zwängt sich zwischen Finnland und Russland nach Süden. Wir müssen also wieder alles zurück. Wir sehen endlose Wälder mit sehr viel Nadelwald. Bei Svanvik entdecken wir abseits der Straße eine orthodoxe Kirche. 5 km weiter bei "Höhe 96" gibt es einen Aussichtsturm. Ein Waldweg führt dorthin, die Straße ist nicht besonders gut. Man kann aber auch an der Straße parken und den Weg hinauf laufen. Ein Besuch lohnt sich. Die Sicht reicht in alle Richtungen über das Tal hinweg. Unberührte Natur ringsherum. Nein, leider nicht überall. Im Osten sehen wir Nickel in Russland. Die dortigen Nickelwerke sind ein Schandfleck. Eine Riesenfabrik mit einer gigantischen Trabantenstadt, die nur für die Fabrik da ist. Sonst ist da nichts. Vom Turm aus soll man mit viel Glück einen der wenigen Braunbären sehen können die hier leben. Wir sehen jedoch nichts, obwohl oben im Turm sehr gute Ferngläser bereitliegen.

SAMPLER SAMPLER SAMPLER SAMPLER SAMPLER

Das Pasvik Tal ist der westlichste Ausläufer der russischen Taiga, erkennbar an den dunklen Nadelbäumen. Zurück auf der Straße fahren wir weiter gen Süden bis nach Nyrud. Wir haben leider keine Zeit für eine Wanderung im Nationalpark, aber das Ende der Straße wollen wir doch erreichen. Nyrud besteht jedoch nur aus einer Polizeigrenzstation. Das ist alles, wir sind schon etwas enttäuscht. Unser Blick schweift über den Grenzfluß hinüber auf russisches Gebiet. Die Straße bis hierher war eine echte Katastrophe, vor allem die letzten Kilometer. Man braucht gute Stoßdämpfer. Kurz vor Ende der Straße gibt es die Möglichkeit in den Nationalpark und auch zum Dreiländerpunkt zu wandern. Aber eben nicht in diesem Urlaub. Wir müssen heute noch zurück bis nach Neiden.

Orthodoxe Kapelle in Neiden

Zurück in Neiden, besichtigen wir die orthodoxe Kapelle aus dem 17. Jahrhundert, die ein russischer Mönch hier gebaut hat. Sie ist einfach zu finden, direkt an der Abzweigung nach Finnland. Die Straße werden wir morgen nehmen. Ein einfaches sehr kleines Holzhaus mit einem orthodoxen Kreuz darauf. Bis auf das mehrfach erneuerte Dach ist alles noch im Originalzustand, also ca. 400 Jahre alt. Schräg gegenüber direkt an der Brücke ein Wasserfall mit Lachstreppe. In Neiden gibt es einen guten Campingplatz oberhalb der Straße am Westrand des Ortes. Wir bleiben dort über Nacht und gehen am Abend gut essen als Abschluß unseres Aufenthaltes in Norwegen.

Himmel über Neiden