Etappe 14: Oulanka - Turku

19. August 2005 - Freitag

Wir schlafen mal wieder lange. Es herscht eine absolute Ruhe hier im Park. Schade, daß wir wieder weiter müssen. Aber unser Zeitplan ist eng und wir wollen heute noch eine Wanderung unternehmen. Wir fahren zurück zum Informationszentrum des Nationalparks, neben der Brücke. Hier gibt es eine kleine Ausstellung über den Park und sehr kompetente Mitarbeiter, die uns mit allen notwendigen Informationen versorgt haben. Für die ursprünglich geplante Kleine Bärenrunde sollten wir uns 8-9 Stunden einplanen, also zu viel für heute und bessere Schuhe. Wir entscheiden uns für einen Besuch an den Kiutaköngas Stromschnellen und einem anschließenden Naturlehrpfad.

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Die Stromschnellen des Kiutaköngas sind sehenswert. Der Naturlehrpfad führt durch eine fantastische ursprüngliche Landschaft und gibt einen kleinen Eindruck von dem was einen auf der eigentlichen Bärenrunde erwartet. Wir lassen uns viel Zeit, so daß wir nicht mit den angegebenen 1,5 Stunden hinkommen. Wir brauchen deutlich länger und könnten dort sogar noch mehr Zeit verbringen. Alles sehr interessant und gut ausgeschildert. Wichtig jedoch, den Weg im Uhrzeigersinn laufen. Denn nur so sind die Wegmarkierungen sofort erkennbar. Ebenfalls hilfreich wäre die englische Beschreibung, die wir jedoch nicht dabei hatten. Im Park sind alle Tafeln leider nur in finnisch. Wir verlassen den Park nur ungern, kommen aber sicher wieder. Dann vielleicht für die Große Bärenrunde.

Vom Oulanka Nationalpark führt uns die Reise auf die E63 gen Süden. Es geht über Ruka, wo der große Bärenweg endet und Kuusamon durch endlose Wäder. Ganz Finnland scheint aus einem zusammenhängenden Wald zu bestehen. Wir folgen der der Via Karelia bis nach Suomussalmi. An einem großen See hinter der Stadt gibt es abseits vom Ort einen schönen verträumten Campingplatz. Wir werden von umherlaufenden Gänsen begrüßt, ein Esel läuft auf dem Platz herum. Wir befinden uns in Karelien, die Gegend ist stark russisch geprägt. Es gibt eine kleine gemütliche Sauna mit eigenem Zugang zum See. Die übliche Familien Sauna kostet hier 10 Eur pro Stunde. Vorher wird von der Chefin fest mit Holz angefeuert. Ein tolles Erlebnis und eine wahnsinnige Hitze. Für Marcel ist es der erste Saunagang in seinem Leben. Anschließend dann in den kalten See zur Abkühlung.

Sonnenuntergang in Suomossalmi

20. August 2005 - Samstag

Von Suomussalmi fahren wir weiter auf der 912 bis Kuhmo. Eine schöne Nebenstrecke, seit einiger Zeit nennt sich die Strecke Via Karelia. Die wunderschöne Strecke führt weiterhin durch endlose Wälder. Bei Lentira sind wir nur 20 km von der russischen Grenze entfernt. Immer noch sehen wir Rentiere links und rechts der Straße. Vorsicht ist vor allem in Finnland bei den langen gut ausgebauten Straßen geboten. Hinter Kuhmo verlassen wir die Via Karelia und machen einen Abstecher an den Pielinen, einem der größten Seen in Finnland. Er wurde uns während der Inari Bootsfahrt von einem Finnen aus Helsinki empfohlen. Auf der Strecke dorthin halten wir an einem kleinen Rastplatz mit See und machen Mittagspause. Der See ist sehr flach, wir nutzen die Rast für ein Bad im See. Das Wasser ist angenehm erfrischend. Die Lufttemperatur beträgt 27 Grad.

Ein See am Straßenrand

Die Landschaft um den Pielinen wird stark landwirtschaftlich genutzt. Hier liegt wohl die Kornkammer Finnlands. Einen Blick auf den See bekommen wir leider nicht. Es ist noch schwieriger als beim Inari. Der Abstecher hat sich nicht gelohnt. Um die Seen zu erkunden, braucht man ein Kanu. Wir entscheiden uns für einen schnellen aber möglichst attraktiven Weg in Richtung Westen an die Ostsee nach Pori. Es geht zuerst auf der 6 am Pielinen entlang. Bei Ahmovaara biegen wir nach rechts ab auf die 504 bis Outokumpu. Dann wieder links auf der 17 Richtung Joensun. Bei Kontkala geht es nach rechts auf die 23. Diese Straße führt über Varkaus, Pieksamaki, Jyväskyla, Keuruu, Virrat und Parkano nach Pori an die Ostsee. Hinter Pieksämäki halten wir in Naarajärvi an einem Campingplatz. Der Campingplatz gehört zu einer Shell Tankstelle. Ebenfalls dabei ist ein Burger Restaurant. Also nicht zu verfehlen. Der Platz liegt sehr schön direkt am See. Wir essen Burger und gehen früh schlafen. Es war eine schöne Fahrt in den Sonnenuntergang hinein. Dann eine sternenklare Nacht.

21. August 2005 - Sonntag

Wir haben Naarajärvi heute mittag verlassen nachdem wir unsere Tanks aufgefüllt bzw. geleert haben. Es geht weiter auf der 23 in Richtung Ostsee. In Pori angekommen fahren wir erst auf die Halbinsel nordwestlich von Turku. Allerdings gefällt es uns rund um Reposaari nicht besonders. Die Gegend wird von Hafenanlagen und einem Kraftwerk dominiert. Diese Campingplätze also besser meiden und weiter nach Süden fahren. Wir sind auf der E8 von Pori über Raume bis nach Latila gefahren und dann rechts über die 43 nach Uusikaupunki. Rechts vom Ort gibt es einen kleinen Campingplatz. Wir erleben einen schönen Sonnenuntergang. Wenn sich das Wetter hält, wollen wir morgen hier bleiben und erst am Dienstag nach Turku weiterfahren. Am Mittwoch geht dann unsere Fähre nach Schweden.

Camping in Uusikaupunki

Seit wir den Polarkreis Richtung Süden überquert haben, wird es wieder früher dunkel. Es ist gerade 22:30 und wir sind kurz vor Turku im Süden von Finnland. Vor 2 Wochen konnte man um diese Zeit noch ohne Licht lesen. Jetzt geht nichts mehr ohne Licht.

22. August 2005 - Montag

Heute ist Ruhetag. Wir bleiben in Uusikaupunki, machen einen Spaziergang in den Ort und gehen am Campingplatz in der Ostsee schwimmen. Das Wassser ist anfangs kalt, dann aber sehr schön. Ansonsten faulenzen wir heute nur. Abends wird gegrillt, dazu finnisches Bier. Anschließend geht es dann in die Sauna. Damit schließt sich der Tag.

Sonnenuntergang in Uusikaupunki